, Arnet Carmela

Besichtigung Renergia in Perlen / Root

Besichtigung Renergia Perlen/Root durch Verein Gewerbe Schenkon Mit Renergia entstand in Perlen/Rooteine moderne und umweltverträgliche Kehrichtverbrennungsanlage, die mittels neuester Technologien Abfall als Brennstoff nutzt.

Renergia ist das grösste Kraftwerk im Kanton Luzern und das grösste Klimaschutzprojekt der Zentralschweiz. Sie ersetzt die bisherige Anlage KVA Ibach mit Baujahr 1971. Über 30 Gwärblerinnen und Gwärbler genossen vor der interessanten und eindrücklichen Führung im Restaurant „Die Perle“ ein vorzügliches Kürbisrisotto. Gestärkt konnten wir danach die rund 2-stündige Führung durch die Renergia angehen. Das erste Staunen kam bereits nach dem Wiegen des eigens mitgebrachten Kehrrichtsackes. Aus einem 1.4 kg schweren Kehrrichtsack werden ca. 70 % Energie gewonnen, d.h, 4.86 kWh, was umgerechnet eintausend Natelladungen entspricht! Der riesige Neubau wurde in nur 2 ½ Jahren Bauzeit realisiert und kostete 320 Mio Franken. Er ist 200 m lang, 60 m breit und 50 m hoch, insgesamt wurden 440 km Kabel verlegt! Die Erstanfeuerung erfolgte am 7. Januar 2015. Renergia ist ein Gemeinschaftswerk von REAL und den anderen sieben Kehrichtverbänden aus der Zentralschweiz sowie der Perlen Papier AG. Mit Renergia ist in Perlen/ Root eine moderne und umweltverträgliche Kehrichtverbrennungsanlage mit einer vorbildlichen Energieeffizienz entstanden. Durch die benachbart lokalisierte Perlen Papier AG wird eine wirksame Abwärmenutzung erzielt und die Perlen Papier AG kann dadurch den Verbrauch von Heizöl um jährlich 40 Millionen Liter Heizöl reduzieren und den CO2-Ausstoss um 90'000 Tonnen senken! Renergia liefert die gesamte benötigte Wärmemenge zur Trocknung des Papiers in den Produktionsstrassen von ca. 320'000 MWh an die Papierfabrik Perlen und bietet somit eine sichere Versorgung während des ganzen Jahres. Dadurch werden jährlich ca. 40 Millionen Liter Öl eingespart. Rund 200'000 Tonnen Abfall kann die neue KVA jährlich umweltgerecht entsorgen. Täglich liefern ca. 100 LKW Sperr- und Normalmüll ab. Durch die Verbrennung des Abfalls wird Dampf produziert, welcher eine Turbine antreibt. Anschliessend wird er bei 4,5 bar Druck zur Perlen Papier AG (PEPA) weitergeleitet, wo er zur Trocknung des produzierten Papiers genutzt wird. Im geschlossenen Kreislauf erhält Renergia in der Folge wieder Wasser von der PEPA zurück. Somit schliesst sich der Wasserkreislauf, fast ohne Wasserverlust.  Der an der Turbine angeschlossene Generator produziert ca. 155 Gigawattstunden Strom pro Jahr – genug, um den Bedarf von rund 38'000 Haushalten zu decken. Dieser Strom wird ins öffentliche Netz eingespiesen. Rund 20 % des Mülls bleibt als Schlacke zurück; diese wird in der Deponie Eielen im Kanton Uri nachsorgefrei deponiert. Die bei der Verbrennung entstandenen Abgase werden in einem mehrstufigen Prozess gründlich gereinigt. Die Elektrofilter entfernen Staub, gasfömige Schadstoffe werden adsorbiert und in Gewebefiltern abgeschieden und ein Katalysator sorgt für die Entstickung. Die dabei entstehenden Rückstände werden extern aufbereitet und entsorgt. Der Stickoxydausstoss der Renergia pro Tag entspricht einer LKW-Fahrt von Luzern nach Basel. Nach fast 2 Stunden verliessen die Gwärbler das imposante Gelände mit vielen neuen Eindrücken und machten sich auf dem Heimweg (und produzierten wahrscheinlich zusammen schon fast mehr Stickoxyd als die Renergia an einem ganzen Tag). Verein Gewerbe Schenkon Carmela Arnet, Aktuarin Nächster Anlass: Donnerstag, 21. Januar 2016: Besichtigung Wasserreservoir Hauacher